Über eine besondere Aufmerksamkeit durfte sich Christian Sattelmayer im Juni freuen: Der Berufsschullehrer am BBW München erhielt eine Ehrenurkunde der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Carolina Trautner. Der Anlass: Seit 25 Jahren arbeitet der Fachlehrer für Metallberufe mittlerweile im öffentlichen Dienst!
Den Glückwünschen schloss sich Bezirkstagspräsident Josef Mederer in einem Begleitschreiben an. Corona-bedingt fand die Übergabe in kleinem Kreis durch Schulleiter Michael Haas im Lehrerzimmer statt.
Der gelernte Metallbau-Meister und ehemalige Betriebsleiter fand seinen Weg ans Berufsbildungswerk im Jahr 1999: Ein guter Freund, der am BBW tätig war, vermittelte ihm einen Praktikanten in seinen Betrieb. Da sein Onkel hörbehindert ist, hatte Sattelmayer keine Berührungsängste und empfand die Betreuung des Praktikanten damals als willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag. Der Kontakt zum BBW wurde daraufhin intensiver – und als eine Stelle als Metallbau-Ausbilder ausgeschrieben wurde, bewarb sich Sattelmayer sofort. Zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch besorgte er sich extra ein Trainingsbuch über Bewerbungsgespräche, um optimal vorbereitet zu sein. Mit Erfolg: Zwei Jahre nach dem ersten Praktikanten aus dem BBW nahm er seine Tätigkeit als Ausbilder in der Metallbau-Werkstatt auf.
Die damalige Werkstatt lag im Untergeschoss des BBW, was den Metallbauern den scherzhaften Kosenamen „Kellerkinder“ einbrachte. Trotzdem waren die Arbeitsbedingungen schon damals sehr gut: Der Teamgeist war groß, die technische Ausstattung sehr gut und bei Bedarf wurden neue Maschinen unkompliziert angeschafft. Dadurch war eine optimale Ausbildung auf dem aktuellen Stand der Technik schon damals immer gewährleistet.
2005 entschloss sich Sattelmayer zu einer staatlichen Ausbildung zum Fachlehrer. Nach der einjährigen Maßnahme wechselte er schließlich in die Berufsschule am BBW und ist seither als Fachlehrer für Metallbau tätig.
Neben der Arbeit an der Berufsschule war und ist es Sattelmayer immer wichtig über den Tellerrand zu blicken: So war er zwischenzeitlich im Personalrat aktiv und bringt sich in zahlreiche Gremien ein, etwa bei der HWK-Vollversammlung und beim Prüfungsausschuss der Metallbau-Innung München. Durch seine speziellen Erfahrungen mit Jugendlichen mit Kommunikationsbehinderung wirkte er dabei vor allem auf barrierefreie Prüfungsanforderungen hin.
Bei all seinen Tätigkeiten und in den vielen Jahren am BBW hat Christian Sattelmayer eines nie aus den Augen verloren: Der Fokus liegt immer auf der individuellen Förderung der Azubis. Er selbst sieht sich als „Zuarbeiter für das große Ganze“: Im Dialog mit den Ausbildern, den Fachdiensten und den externen Betrieben arbeitet er täglich daran, jeden Teilnehmer auf dem Weg zur erfolgreichen Ausbildung zu unterstützen.
Noch heute steht Sattelmayer in Kontakt mit früheren Azubis. Die einen berichten ihm von ihrem Werdegang, andere laden ihn sogar zu runden Geburtstagen ein. Diese Geschichten zeigen beispielhaft, welche positiven Effekte die Arbeit am BBW hat: Hier bekommen junge Menschen die nötige Unterstützung, um selbständig und erfolgreich ihren Weg zu gehen.