Name: Dijana L.
Im BBW:2007-2010
Arbeitet jetzt: FLYERALARM in Würzburg
Du hast am BBW München eine Ausbildung zur Druckerin gemacht. Wie bist du dazu gekommen?
Dijana: Zuerst habe ich eine Mittlere Reife gemacht. Danach wusste ich nicht, was ich machen will. Eine Freundin von mir hat eine Ausbildung zur Buchbinderin gemacht. Sie hat mir viel von ihrem Beruf erzählt. Sie hat mir auch erzählt: Vorher wird gedruckt. Ich wollte schon immer wissen: Wie werden Zeitschriften gemacht? Wie werden Farben gemischt? Darum habe ich mir zwei Wochen die beiden Ausbildungsberufe im BBW München angeschaut. Ich fand Drucker interessanter. Darum habe ich mich für diesen Beruf entschieden.
Wie war die Ausbildung im BBW?
Ich fand super: Die Meister und Lehrer konnten gebärden. Wenn ich Fragen hatte, dann haben sie mir das in Gebärden erklärt. Die Prüfungen haben gut geklappt. Meine Meister kannten viele Firmen. So konnte ich viele Praktika machen.
Wie ist es nach der Ausbildung weitergegangen?
Zuerst hatte ich einen Vertrag bei einer Zeitarbeitsfirma. Ich habe zuerst in einem Café gearbeitet. Bei einem Basketball-Spiel habe ich auf den Shirts die Werbung von FLYERALARM gesehen. Dann habe ich mich bei der Firma beworben. Es gab ein Probe-Arbeiten. Das hat eine Mitarbeiterin vom BBW begleitet. Das Praktikum hat 2 Wochen gedauert. Dann habe ich einen Vertrag bekommen.
Gibt es große Unterschiede zwischen der Ausbildung im BBW und deiner Arbeit?
Nein, es gibt keine großen Unterschiede. Ich habe in meiner Ausbildung viele Praktika gemacht. Am Anfang war ich schüchtern. Aber das wurde besser.
Du bist im Team die einzige Gehörlose. Wie klappt die Kommunikation?
Am Anfang sind die Leute fremd und die Mundbilder sind neu. Aber man gewöhnt sich dran. Ich habe die Fingeralphabete und die Kommunikationskarten vom BBW verteilt. Wenn ich gebärde, dann nutze ich meine Stimme. Manchmal kann ich die Stimme auch weg lassen. Meine Kollegen haben ein paar Gebärden gelernt. Wenn etwas nicht verstanden wird, dann schreibe ich es auf.
Hast du Tipps an die jetzigen Azubis?
Man muss flexibel sein. Ich habe den Druck auf Papier gelernt. Jetzt bedrucke ich Stoff. Das ist etwas schwer. Aber es macht viel Spaß.
(Stand 2014)
Name: Dijana L.
Im BBW:2007-2010
Arbeitet jetzt: FLYERALARM in Würzburg
Du hast am BBW München eine Ausbildung zur Druckerin gemacht. Wie bist du dazu gekommen?
Dijana: Nach meiner Mittleren Reife wusste ich nicht genau, was ich machen will. Eine Freundin von mir hat eine Ausbildung zur Buchbinderin gemacht. Die hat mir viel von ihrem Beruf erzählt, z.B., dass die Sachen vor den Buchbindern immer erst zuerst zu den Druckern gehen. Ich hatte mich vorher schon immer gefragt, wie Zeitschriften gemacht werden und wie die Farben gemischt werden. Dann habe ich mir zwei Wochen lang die beiden Bereiche im BBW München angeschaut. Weil Drucker interessanter schien, habe ich mich für diesen Beruf entschieden.
Wie war die Ausbildung im BBW?
Es war toll, dass die Ausbilder*innen und auch die Lehrer*innen gebärden können. Wenn ich Fragen hatte, dann haben sie mir das in Gebärden erklärt. Die Prüfungen haben gut geklappt. Eine große Chance war auch, dass meine Ausbilder viele Firmen kannten, wo ich zwei Praktika machen konnte.
Wie ist es nach der Ausbildung gelaufen?
Zuerst hatte ich einen Vertrag bei einer Zeitarbeitsfirma. Ich habe dann zeitweise als Barista (Anm: Kaffee-Zubereiterin in Cafés) gearbeitet. Bei einem Basketballspiel habe ich auf den Shirts der Spieler die Werbung von FLYERALARM gesehen. Daraufhin habe ich mich dort initiativ beworben. Beim Probearbeiten war Frau B. vom Integrationsmanagement im BBW noch dabei. Nach einem zweiwöchigen Praktikum habe ich den Vertrag bekommen.
Gibt es große Unterschiede zwischen der Ausbildung im BBW und deiner Arbeit jetzt?
Nein, es gibt da keine großen Unterschiede. Während der Ausbildung habe ich ja auch Praktika gemacht. Klar, am Anfang war ich etwas schüchtern. Aber später lief es besser.
Du bist im Team ja die einzige Gehörlose. Wie klappt denn so die Kommunikation?
Am Anfang sind die Leute fremd und die Mundbilder waren neu. Aber man gewöhnt sich dran. Das Fingeralphabet und die Kommunikationskarten, die ich gedruckt habe, haben wir bei uns da. Und ich benutze beim Gebärden die Stimme. Mittlerweile kann ich sie sogar manchmal weg lassen. Die anderen können auch schon ein paar Gebärden. Wenn es nicht verstanden wird, dann schreibe ich es auf.
Hast du noch irgendwelche Tipps an die Jugendlichen, die du gerne weitergeben willst?
Man muss flexibel sein. Vorher habe ich ja mit Papier gelernt. Jetzt arbeite ich mit Stoffdruck. Das ist zwar schwerer, macht aber auf jeden Fall viel Spaß.
(Stand 2014)